Schweiz: Abschaffung der Kinderrenten - Sparen oder Armutsrisiko für Kinder

Die Abschaffung der Kinderrenten in der Schweiz löste in der letzten Frühjahrssession eine lebhafte Debatte im Parlament aus. Ein Vorschlag zur vollständigen Abschaffung dieser Renten, die auch im Ausland lebende Rentnerinnen und Rentner betreffen, wurde vom Nationalrat angenommen.

Heute erhalten AHV-Rentenbezügerinnen und -bezüger, die minderjährige Kinder oder Kinder in Ausbildung haben, zusätzliche Zahlungen. Diese Zahlungen werden unabhängig vom Wohnsitz in der Schweiz oder im Ausland ausgerichtet.

Der Nationalrat hat sich für den Vorschlag ausgesprochen, dieses Recht abzuschaffen. Er unterstreicht den Wunsch, dass diese Renten nicht mehr ins Ausland gehen sollen.

Die Argumente für die Abschaffung dieser Renten stützen sich auf zwei Hauptfaktoren: die Notwendigkeit der Sparsamkeit und das Prinzip der Gerechtigkeit. Dem Vorschlag zufolge soll ein neues System eingeführt werden, um diese Zahlungen zu ersetzen.

Während Kritiker auf das potenzielle Armutsrisiko für Kinder hinweisen, argumentieren die Befürworter der Abschaffung der Kinderrenten, dass das derzeitige System die Leistungen ungleich verteilt und die Solidarität zwischen den Generationen stört.

Bei der Befürwortung der Abschaffung der Kinderrenten verweisen die Befürworter auch auf biologische Aspekte. Sie weisen darauf hin, dass Männer in der Regel diese Renten erhalten, weil sie biologisch in der Lage sind, in einem späteren Alter Kinder zu bekommen, was zu zusätzlichen Leistungen führt.

Die Sozialversicherung, einschließlich des Rentensystems, steht aufgrund finanzieller Engpässe unter Druck. Obwohl die Kinderrenten nur einen kleinen Teil der Gesamtausgaben der Sozialversicherung ausmachen, gewinnt das Argument des Sparens angesichts der steigenden Zahl der Bezieher dieser Renten im Ausland zunehmend an Bedeutung.

Die Zahl der Bezieher von Kinderrenten hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Zwischen 2010 und 2020 ist sie von rund 10 000 auf 32 000 gestiegen. Diese Entwicklung gibt Anlass zur Sorge über die zukünftige finanzielle Tragfähigkeit des Sozialversicherungssystems, insbesondere angesichts der zunehmenden Zahl von Bezügern, die im Ausland leben.

Viele der Kinderrentenempfänger leben in Nachbarländern wie Frankreich, Deutschland und Italien. In den letzten Jahren ist auch Thailand zu einem beliebten Reiseziel für Schweizer Rentner geworden. Dies hat zu einer wachsenden Schweizer Diaspora in diesem Land geführt.

Der Vorschlag, die Kinderrenten abzuschaffen, wirft die Frage nach den möglichen Auswirkungen auf die Kinder auf. Es wird befürchtet, dass die Streichung dieser Renten das Armutsrisiko für Kinder erhöhen und ihre Chancen auf Bildung und Zugang zu sozialen Diensten verringern könnte.

Die Befürworter des Vorschlags argumentieren jedoch, dass die Eltern in der Lage sein werden, den Verlust der Kinderrenten durch andere Formen von Unterstützung und Leistungen auszugleichen. Sie weisen auch darauf hin, dass der Beschluss keine Auswirkungen auf laufende Renten haben wird, sondern nur für neue Fälle gilt.

Der Nationalrat hat dem Vorschlag zur Abschaffung der Kinderrenten mit deutlicher Mehrheit zugestimmt. Die Vorlage geht nun zur Beratung und Abstimmung an den Ständerat, wo endgültig über die Angelegenheit entschieden wird.

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