Terence Hensley
12.01.2024
421
Terence Hensley
12.01.2024
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Das Projekt des Triftkraftwerks Oberhasli (BE), das den Bau eines Staudamms und eines Kraftwerks am Triftsee vorsieht, ist um mindestens zwei Jahre verschoben worden. Umweltschützer von Aqua Viva und Société du Grimsel setzen sich gegen diese Verzögerung ein. Die Umweltorganisationen argumentieren, dass der Bau des Kraftwerks die Umwelt schädigen und das Gleichgewicht des Ökosystems stören wird. Außerdem befürchten sie, dass durch den Bau des Kraftwerks der Wasserspiegel des Sees ansteigen und die umliegenden Gebiete überfluten wird.
Les Forces Motrices hatten die Verschiebung des Projekts angekündigt, nachdem die beiden Organisationen die Erteilung der Konzession angefochten hatten. Nun muss das Verwaltungsgericht entscheiden.
Aqua Viva hat ein Beschwerderecht, das es ihr ermöglicht, die Konzession bis zum Bundesgerichtshof anzufechten, wenn sie dies wünscht. Sollte der Fall so weit gehen, befürchten die Projektbefürworter bestenfalls eine Verzögerung von drei bis vier Jahren.
Die Kraftwerke Oberhasli (KWO) wollen im Rahmen ihrer Energiestrategie 2050 am Gletschersee ein neues Kraftwerk bauen, das 145 Gigawattstunden erneuerbaren Strom pro Jahr erzeugen soll.
Der Grosse Rat hat grünes Licht gegeben. Mehrere grosse Umweltorganisationen wie Pro Natura, WWF und die Schweizerische Stiftung für Landschaftsschutz und -entwicklung wurden angehört, doch Aqua Viva und die Grimselgesellschaft lehnten eine Beteiligung an der Projektentwicklung ab.
Bereits heute wird das Wasser des Sees bei der Bergstation der Seilbahn gesammelt und entweder zum Kraftwerk Hopflauenen oder zu Kraftwerken im Aaretal transportiert. In Zukunft wird das Wasser in einem neuen Kraftwerk bei der Bergstation der Seilbahn gesammelt und turbiniert. Durch die zusätzlichen 400 Höhenmeter wird zusätzlicher Strom erzeugt.
Die Verschiebung des Baus des Kraftwerks kann sowohl positive als auch negative Folgen haben. Einerseits wird dadurch Zeit für eine gründlichere Umweltverträglichkeitsprüfung gewonnen. Andererseits könnte sich dadurch die Erreichung der Ziele der Schweizer Energiestrategie verzögern.
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