Terence Hensley
20.08.2024
185
Terence Hensley
20.08.2024
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Die Kultur des kleinen Alpenlandes ist stark von den Kulturen seiner Nachbarländer - Frankreich, Italien und Deutschland - beeinflusst. Dies zeigt sich auch daran, dass die Hauptsprachen dieser drei Länder - Französisch, Italienisch und Deutsch - drei der vier offiziellen Sprachen der Schweiz sind (die vierte ist Rätoromanisch). Darüber hinaus besteht das Land aus 26 Kantonen, von denen jeder seine eigenen Bräuche und Traditionen hat. Schokolade, Käse, Kuhglocken, Uhren und das Schweizer Armeemesser sind bekannte Symbole der Schweiz.
Die Schweiz ist eines der reichsten Länder der Welt, und die meisten ihrer Bürgerinnen und Bürger leben in einem hohen Lebensstandard. Es ist jedoch bemerkenswert, dass 80% des Privatvermögens in den Händen von nur 20% der reichsten Einwohner des Landes konzentriert sind. In der Vergangenheit war die Schweizer Gesellschaft patriarchalisch geprägt, mit einer klaren Rollenverteilung zwischen Mann und Frau, die heute jedoch allmählich verschwindet. Die Ehe ist heute einvernehmlich, das Zusammenleben vor der Ehe ist üblich, und Scheidungen und Wiederverheiratungen sind keine Seltenheit mehr.
Obwohl der Bildungsstand und die Emanzipation der Frauen immer noch hinter denen der Männer zurückbleiben, verbessert sich die Situation allmählich. Während die traditionellen Schweizer Familien groß waren, besteht die moderne Familie eher aus einer kleinen Anzahl von Mitgliedern. In der Schweizer Gesellschaft wird der Respekt vor der Privatsphäre hochgehalten und es ist üblich, sich im gesellschaftlichen Umgang höflich zu verhalten.
Die traditionelle Kleidung in der Schweiz ist vielfältig und hängt stark von der jeweiligen Region ab, wobei es zwischen den Kantonen erhebliche Unterschiede gibt. Die Schweizer Tracht basiert auf der traditionellen Kleidung der Bauern und spiegelt die Merkmale der jeweiligen Region wider. Während sich der Schweizer Adel fast identisch mit dem Adel der Nachbarländer kleidete, hatte die bäuerliche Kleidung ihren eigenen Stil. Die Tracht der Männer in der Schweiz war recht einfach und in den verschiedenen Teilen des Landes ähnlich. In den Bergregionen trugen die Männer oft kurze Lederhosen, die beim Wandern, Klettern und Jagen bequem zu tragen waren.
Männer, die im Flachland lebten, trugen in der Regel langärmelige Hemden, Reithosen oder Hosen mit Wollsocken oder Strumpfhosen und einen Hut. Die traditionelle Kleidung der Schweizer Frauen ist von Weiblichkeit geprägt: Dazu gehören farbenfrohe Kleider mit Puffärmeln, die von Schürzen, Hüten und bestickten Taschen ergänzt werden. Andere Modelle sind ein Korsett mit einem langen Rock und einer Schürze. Solche Outfits werden in der Regel mit buntem und modischem Schmuck ergänzt.
Die Schweiz ist die Heimat von weltberühmten Komponisten wie Franck Martin, Arthur Honegger und Othmar Scheck. Ein weiterer prominenter Musiker und Komponist aus der Schweiz, Andreas Vollenweider, hat internationale Anerkennung und einen Grammy Award für seine meisterhafte Harfenmusik erhalten. In der Schweiz finden renommierte Musikveranstaltungen wie die Festivals von Luzern und Verbiese statt, die der klassischen Musik gewidmet sind, sowie das berühmte Montreux Jazz Festival. Die Schweizer Folk-Metal-Band Eluveitie hat ebenfalls internationale Anerkennung erlangt.
Früher war das öffentliche Tanzen in der Schweiz nur zu besonderen Anlässen erlaubt, doch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Beschränkungen aufgehoben und das Tanzen wurde zu einem beliebten Zeitvertreib. Heute sind traditionelle Tänze wie Walzer, Foxtrott und Polka bei den Schweizern beliebt, aber auch moderne Tanzstile wie Breakdance, Salsa und Rock'n'Roll. Organisationen wie die Trachtenvereine setzen sich aktiv für die Erhaltung der Schweizer Volkstänze ein, indem sie sie an Volksfesten und anderen kulturellen Veranstaltungen aufführen.
Die Schweiz hat keine einheitliche Landessprache, so dass die Literatur des Landes in Französisch, Deutsch, Rätoromanisch und Italienisch verfasst ist. Zu den bekannten Schweizer Schriftstellern gehören der Romancier Robert Walser, die Schriftstellerin und Reisende Annemarie Schwarzenbach, der Dramatiker und Romancier Friedrich Dürrenmatt sowie die Essayisten Max Frisch und Peter Bichsel. Carl Spitteler und Hermann Hesse, beide aus der Schweiz, erhielten 1919 bzw. 1946 den Nobelpreis für Literatur.
Die bildende Kunst in der Schweiz wurde stark vom Protestantismus des 16. Jahrhunderts beeinflusst. Zu den international bekannten Schweizer Künstlern gehören Samuel Hieronymus Grimm, Alberto Giacometti, der Bildhauer Jean Tinguely, der für seine beweglichen Skulpturen aus Altmetall bekannt ist, und der Maler Paul Klee. Die Schweiz ist auch der Geburtsort der Dada-Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Land ist reich an Kunstmuseen mit umfangreichen Kunstsammlungen.
Die Holzschnitzerei ist ein beliebtes Kunsthandwerk in der Schweiz, mit dem Haushaltsgegenstände und Häuser geschmückt werden. Berühmt ist auch die Schweizer Stickerei, die häufig zur Verzierung traditioneller Kleidung verwendet wird. Auch die Uhrmacherei ist nicht zu vergessen - viele Schweizer Uhrenmarken stellen Stücke her, die beträchtliche Summen wert sein können.
Die Schweiz hat keine offizielle Staatsreligion, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung christlich ist. Die Zahl der Kirchenbesucher hat jedoch im Laufe der Jahre abgenommen. Trotzdem erkennen die meisten Kantone die katholische Kirche oder die Schweizerische Reformierte Kirche an. Im Jahr 2015 waren etwa 68% der Bevölkerung christlich, 23,9% sind nicht religiös, 5% sind Muslime, und der Rest praktiziert andere Religionen. Feiertage und Feste sind in der Schweiz von Kanton zu Kanton unterschiedlich, aber christliche Feiertage und Feste werden traditionell groß gefeiert. Der Schweizer Nationalfeiertag, der am 1. August gefeiert wird, ist ein weltlicher Feiertag und wird im ganzen Land begangen.
Sport ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens der meisten Schweizerinnen und Schweizer. Die beliebtesten Sportarten im Land sind Eishockey und Fußball. Die Schweiz war wiederholt Schauplatz großer internationaler Sportereignisse wie der Olympischen Winterspiele 1928 und 1948 und der Fußballweltmeisterschaft 1954. Die Wintersportanlagen der Schweiz ziehen sowohl Profisportler als auch Touristen aus der ganzen Welt an. Skifahren, Rodeln, Skispringen und Curling gehören zu den beliebtesten Wintersportarten des Landes. Auch Bergsteiger strömen in die Schweiz, um die Gipfel zu bezwingen.
In der Schweiz spielen 12 Eishockeymannschaften in der Nationalliga, und bis 2017 war das Land zehnmal Gastgeber der Eishockey-Weltmeisterschaft. Die Schweizer Fußballnationalmannschaft hat an sieben FIFA-Weltmeisterschaften und zwei UEFA-Europameisterschaften teilgenommen. Das Land ist auch Sitz der FIBA und hat eine lange Tradition bei der Teilnahme an Basketballspielen. Auch Rugby ist bei den Schweizern sehr beliebt. Die Tennisspieler Martina Hingis und Roger Federer haben der Schweiz internationale Anerkennung in der Tenniswelt verschafft. Auch Autofahren, Radfahren, Golf und Segeln sind bei den Schweizern sehr beliebt. Zu den traditionellen Schweizer Sportarten gehören Steinstossen, Schwingen und Hornussen, eine Sportart, die Elemente von Golf und Baseball kombiniert.
Das Eintauchen in die Schweizer Kultur ist eine Reise in eine Welt, in der die Tradition respektiert wird, aber nicht stillsteht, und in der die Harmonie zwischen Altem und Neuem diesem Land seinen einzigartigen Charakter verleiht. Die Schweiz ist der lebende Beweis dafür, dass es auch auf kleinem Raum möglich ist, einen erstaunlichen kulturellen Reichtum und eine große Vielfalt zu erreichen.
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