Die Schweiz: ein Land der Möglichkeiten für ausländische Topmanager

Die Abhängigkeit der Schweizer Wirtschaft von ausländischen Führungskräften wird immer deutlicher. Schweizer Unternehmen besetzen ihre Spitzenpositionen oft mit ausländischen Spitzenkräften, sei es als CEOs oder Verwaltungsratsmitglieder, vorausgesetzt, sie sind ausreichend an die lokalen Gegebenheiten angepasst.

Laut der Heidrick-Studie "Route To The Top" sind 47% der Führungspositionen in den Unternehmen des Schweizer SMI Expanded-Index mit Ausländern besetzt. Diese Zahl ist fast doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt von 25%.

Zu den prominentesten ausländischen Managern von Schweizer Unternehmen gehören der Amerikaner Vasant Narasimhan von Novartis, der Schwede Bjorn Rosengren von ABB, der Italiener Mario Greco von Zurich Insurance und die Niederländerin Hanneke Faber von Logitech.

Das Interesse an ausländischen Führungskräften in der Schweizer Wirtschaft beschränkt sich nicht auf die CEOs. Laut einem Bericht des Personalvermittlungsunternehmens Guido Schilling aus dem Jahr 2023 haben Ausländer 47% der Verwaltungsratsmandate und 56% der Führungspositionen in den größten Unternehmen des Landes inne.

Die ausländischen Verwaltungsratsmitglieder kommen aus 39 Ländern und 63% von ihnen haben Erfahrung in der Schweiz oder in Schweizer Unternehmen.

Laut Marion Fengler-Feith von Heidrick & Struggles ist der Anteil ausländischer Verwaltungsräte in der Schweiz höher als in anderen Ländern. Sie weist darauf hin, dass Schweizer Unternehmen Spezialisten brauchen, die sich auf den globalen Märkten auskennen, und dass sie sich auch um mehr Vielfalt bemühen, einschließlich mehr Frauen in Führungspositionen.

Im Jahr 2020 beschloss die Schweizer Regierung, ab 2026 Quoten für Frauen in Großunternehmen einzuführen, was einer der Gründe dafür sein könnte, dass der Anteil ausländischer Frauen in Verwaltungsräten auf 54% gestiegen ist.

Trotz der positiven Aspekte bringt die Anwerbung ausländischer Führungskräfte jedoch auch Herausforderungen mit sich. Ausländische Führungskräfte reagieren in der Regel empfindlicher auf den Druck der globalen Märkte und der Investoren, da sie weniger an das Unternehmen gebunden sind und jederzeit hohe Leistungen erbringen müssen.

Einige Experten, darunter Winfried Ruegrock, Professor für internationales Management an der Universität St. Gallen, empfehlen Schweizer Unternehmen, bei der Einstellung ausländischer Führungskräfte vorsichtiger vorzugehen, mit Positionen auf niedrigerer Ebene zu beginnen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich in das Unternehmen zu integrieren.

Insgesamt bleibt die Offenheit gegenüber ausländischen Führungskräften trotz einiger Herausforderungen ein wichtiges Element der Wettbewerbsfähigkeit von Schweizer Unternehmen, das ihnen hilft, sich erfolgreich an die globalen Anforderungen anzupassen und an der Spitze der Weltwirtschaft zu bleiben.

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